Lernmodul Mathematik
Übersicht:
7.3 Lineare Gleichungssysteme - Lösungen
1. Aufgabe
1) Lösung nach dem Additionsverfahren
2) Lösung nach dem Additionsverfahren
Bemerkung: Es gibt keine Zahlen und , die jeweils mit multipliziert und dann addiert, ergeben. Das Produkt aus einer beliebigen reellen Zahl und ist immer , die Summe von und ebenfalls. Daher ist diese Gleichung nicht lösbar.
3) Lösung nach dem Additionsverfahren
4) Lösung nach dem Einsetzungsverfahren
5) Lösung nach dem Gleichsetzungsverfahren
Bemerkung: ist ein Widerspruch. Daher ist dieses Gleichungssystem nicht lösbar. Das hätte man allerdings auch ohne Rechnung erkennen können, da auf den linken Seiten der beiden Gleichungen jeweils der gleiche Term stand, aber unterschiedliche Ergebnisse vorgegeben waren. Für solche Gleichungssysteme kann es keine Lösung geben.
6) Lösung nach dem Gleichsetzungsverfahren
7) Lösung nach dem Additionsverfahren
Die Gleichung I+II ergibt für alle reellen Zahlen und eine wahre Aussage. Die Lösung dieses linearen Gleichungssystems hängt also nur von Gleichung I ab. Da diese lineare Gleichung allerdings zwei Variablen hat, bekommen wir keine eindeutige Lösung. Wir müssen so tun, als wäre eine Variable fix. Wir nehmen hier mal hier mal an, dass als reelle Zahl festgelegt wäre (mit würde es aber genauso funktionieren). wird damit zu einem sogenannten Parameter. Dann können wir Gleichung I so umformen, dass alleine auf einer Seite steht:
Wir bekommen also nur dann eine Lösung des Gleichungssystems, wenn ist. Da wir ja selbst bestimmen dürfen, finden wir von diesen Zahlenpaaren dann aber unendlich viele, z. B.
Probe:
Für und ergeben beide Gleichungen wahre Aussagen.
Probe:
Für und ergeben beide Gleichungen wahre Aussagen.
Probe:
Für und ergeben beide Gleichungen wahre Aussagen.
Und viele weitere mehr ...
8) Lösung nach dem Einsetzungsverfahren
Auch dieses Gleichungssystem ist offensichtlich mehrdeutig lösbar. Hier müssen wir aber im Gegensatz zu Aufgabe 7) gar nicht weiter umformen, da Gleichung I - netterweise - schon in der richtigen Form vorliegt.
Die Lösungsmenge lautet also
9) Lösung nach dem Additionsverfahren
10) Lösung nach dem Gleichsetzungsverfahren
2. Aufgabe
Sei die Anzahl der Hühner und die Anzahl der Schweine (siehe Bemerkung zu Textaufgaben).
Dann gilt:
I
Denn jedes der Tiere hat genau einen Kopf.
II
Denn jedes Huhn hat Beine, also haben Hühner zusammen Beine. Schweine haben Beine, also haben Schweine Beine. Zusammen haben alle Tiere folglich Beine.
Rechnerische Lösung (Additionsverfahren):
Zu lösen ist also das folgende lineare Gleichungssystem:
Herr Müller hat Hühner und Schweine.
Zeichnerische Lösung:
Man formt die Gleichungen I und II von oben so um, dass sie der allgemeinen Geradengleichung entsprechen, nämlich:
I
II
Diese beiden Geraden können dann in ein Koordinatensystem eingetragen und der Schnittpunkt abgelesen werden.
Der Schnittpunkt der beiden Geraden liegt bei . , also die Anzahl der Hühner, ist und , also die Anzahl der Schweine, ist . Jedes andere Ergebnis hätte uns stutzig machen sollen ...
Da in diesem Zusammenhang offensichtlicherweise nur ganzzahlige Lösungen sinnvoll sind, ist die folgende Grafik, in der keine Geraden, sondern einzelne Punkte an den entsprechenden Stellen eingezeichnet wurden, besser:
3. Aufgabe
Sei die Anzahl der billigen Schokoladentäfelchen und die Anzahl der teuren Schokoladentäfelchen (siehe Bemerkung zu Textaufgaben).
Eine billige Schokolade kostet laut Aufgabenstellung EUR, eine teure EUR.
a)
Es gilt:
Der Preis für eine billigen Schokolade mal die Anzahl der billigen Schokoladentafeln plus den Preis für eine teure Schokolade mal die Anzahl der teuren Tafeln ergibt den Gesamtpreis.
Mögliche Ergebnisse sind also: , , , ,…, , , ,
Denn usw. Das findet man "einfach" durch Einsetzen und Ausprobieren heraus.
Bitte achten Sie darauf, dass hier nur ganzzahlige Angaben infrage kommen!
b)
Zur oberen Gleichung kommt dazu:
Denn die Gesamtzahl der Schokoladentäfelchen soll betragen.
Es ergibt sich das folgende lineare Gleichungssystem, das mit dem Einsetzungsverfahren gelöst wird:
Es sind teure Schokoladen in der Großpackung enthalten.
Bemerkung: Da nur nach der Anzahl der teuren Schokoladentäfelchen gefragt war, kann die Bearbeitung der Aufgabe hier abgebrochen werden. Hätte das Gleichungssystem vollständig gelöst werden sollen, müsste auch für ein Wert ermittelt werden.
4. Aufgabe
1)
Die Lösungsmenge lautet also
2)
Die Lösungsmenge lautet also
3)
Die Lösungsmenge lautet also
Bemerkung: Die ersten Umformungen (Multiplikation jeweils mit dem Hauptnenner) wurden durchgeführt, damit in der Folgerechnung keine Brüche mehr auftauchen. Allerdings werden dadurch die Zahlenwerte natürlich größer ...
4)
Die Lösungsmenge lautet also
5)
Die Lösungsmenge lautet also
Bemerkung: Im ersten Schritt wurden nur die ersten beiden Gleichungen vertauscht (Sie sehen das an der Nummerierung der Gleichungen.), da die weiteren Umformungen mit dem Koeffizienten wie in Gleichung einfacher durchzuführen sind.
6)
Die Lösungsmenge lautet also
7)
Die Lösungsmenge lautet also
8)
Die Lösungsmenge lautet also
Die Gleichung II'+III' ergibt für alle reellen Zahlen und eine wahre Aussage. Die Lösung dieses linearen Gleichungssystems hängt also nur von den Gleichungen I und II' ab. Da diese beiden linearen Gleichungen allerdings drei Variablen haben, bekommen wir keine eindeutige Lösung. Wir müssen so tun, als wäre eine Variable aus der Gleichung II' (das ist die, die nur noch zwei Variablen enthält) fix. Wir nehmen hier mal hier mal an, dass als reelle Zahl festgelegt wäre (mit würde es aber genauso funktionieren). wird damit zu einem sogenannten Parameter. Dann können wir Gleichung II' so umformen, dass alleine auf einer Seite steht:
Damit wissen wir, wie sich berechnet lässt, vorausgesetzt wir haben einen Wert für . Bleibt die Frage, was mit ist. Dafür nehmen wir die dritte Gleichung dieses Gleichungssystems, also Gleichung I, und setzten und ein: